Da rund drei Prozent der heutigen Kohlendioxidemissionen von der Schifffahrt ausgehen, liegt der Fokus auf den 90.000 Schiffen, die für 90 Prozent des gesamten Handels verantwortlich sind. Das ist so viel Kohlendioxid, wie manche Industrienationen in einem Jahr ausstoßen. Diese erstaunlichen Daten veranlassten die KTH Royal Institute of Technology in Stockholm und das maritime Beratungsunternehmen SVSP, mit Wallenius Marine in Schweden zusammenzuarbeiten, um ein Frachtschiff zu entwickeln, das diesen CO2-Fußabdruck reduzieren könnte. Ein windbetriebenes Frachtschiffkonzept namens Oceanbird ist das Ergebnis dieser Partnerschaft.
Das konzeptionelle Frachtschiff hat das Aussehen einer hochwertigen Yacht mit fünf Säulen, die sich aus dem Hauptkörper des Schiffes erheben. Diese Säulen ersetzen die Segel konventioneller Schiffe und dienen als Flügel, um den Wind einzufangen. Die Flügel sind 260 Fuß hoch und können auf 195 Fuß heruntergeklappt werden, um die Passage unter Brücken oder bei rauer See zu ermöglichen. Die Flügelsegel können sich auch um 360 Grad drehen, ohne sich zu berühren.
Zusätzlich zu den fünf Flügeln wird die Oceanbird mit einem kleinen Motor ausgestattet sein, der höchstwahrscheinlich elektrisch sein wird, um bei der Navigation in Häfen und anderen kniffligen Gebieten zu helfen. Einmal gebaut, könnte der Oceanbird in 12 Tagen 7.000 Autos über den Atlantik transportieren. Bei Frachtschiffen mit Verbrennungsmotor dauert diese Fahrt normalerweise sieben bis acht Tage. Und es ist nicht nur Fracht, die der Oceanbird transportieren könnte. Wallenius schlägt auch vor, dass das Konzept von Kreuzfahrtschiffen genutzt werden könnte.
Der Oceanbird befindet sich noch in der Konzeptphase, aber es ist geplant, ihn bis 2025 startklar zu machen. Mit der Fähigkeit, 35.000 Tonnen Fracht zu befördern und gleichzeitig die CO2-Emissionen um 90 Prozent zu senken, könnte der Oceanbird ein wichtiger Beitrag zur Reinigung sein unseren Planeten auf.